Till Schweiger und ich …
Geschrieben von Ute Kretschmer-Risché | Blog

Seitdem ich hier über das Thema Flüchtlinge und Willkommenskultur schreibe, bekomme ich viele Reaktionen. Auch von Menschen, die ich nicht kenne. Darunter einige Schmäh-Mails. Beschimpfungen, was mir einfalle, „Sozialschmarotzer zu unterstützen“. Oder gestern zum Beispiel: „… Sie haben die Welt nicht verstanden. Sie sind ein Teil dieser Lügenpresse wenn Sie alles ohne nachzudenken glauben.“

Ich kann aus einer Flut von Verbalfäkalien auswählen. Manche Begriffe kannte ich nicht mal. Da muss ich dann sogar trotz des Wortmülls lachen. Ein aufmerksamer Leser meiner Blog-Einträge kam zu dem Schluss: „Deutschland hat sich bereiterklärt den Vollidioten der Welt zu spielen … Mit Ihrer sozialen Einstellung können Sie sich in eine Reihe stellen mit Till Schweiger. Am besten hängen Sie doch ein Plakat an Ihre Hauswand mit Flüchtlinge willkommen, damit jeder sieht in Rastatt wie toll sie sich engagieren.“

Genau das haben wir jetzt getan. Ein Banner hängt an unserem Haus (siehe Bild oben).

Nicht dass Sie den Schreiberling falsch verstehen, ihm (und einigen anderen) missfällt sehr, was ich tue. Die üblen Hetztiraden werde ich hier nicht zitieren; sie landen im Müll. Zu meiner großen Freude gibt es dagegen immer mehr positive Beispiele, wie wir in Deutschland Flüchtlinge empfangen, aufnehmen und begleiten.

Da die meisten der keineswegs freundlichen Mails an mich in schauderhaftem Deutsch geschrieben sind, lautet meine Antwortmail mittlerweile:

„Danke, dass Sie mich mit Ihrem Beitrag in meinem Engagement ermutigen! Angesichts Ihrer fehlerhaften Deutsch-Kenntnisse gehe ich davon aus, dass Sie einen Migrantenhintergrund haben. Kein Problem, wir können auch Ihr Deutsch und Ihr Wissen verbessern.“

Was meinen Sie? Bitte schreiben Sie mir.