Ein Loblied auf junge Menschen
Geschrieben von Ute Kretschmer-Risché | Blog

Immer freitags am späten Nachmittag wird unsere Agentur exakt zum Treffpunkt für junge Menschen: Schülerinnen und Schüler zwischen 16 und 19 Jahren nutzen unser Angebot zum Austausch. Wir haben die Jugendzeitung RAVOLUTION im Januar 2017 ins Leben gerufen. Anfangs waren wir zu dritt, jetzt treffen sich bis zu 16 Jugendliche in unserem Konferenzzimmer. Der Stamm wächst weiter. Eifrig wird diskutiert, manchmal lautstark debattiert, immer sehr politisch. Die Themen: Alles, was derzeit auf der Welt passiert.

Zwei Fragen bekomme ich oft gestellt – nicht von den Jugendlichen, sondern von Erwachsenen:
1. Warum tun Sie das?
2. Wie bekommen Sie die jungen Menschen zu diesem Engagement?
Meine ganz persönliche Antwort: Ich will nicht jammern. Nicht in das übliche Lied über die unpolitische nächste Generation einstimmen. Oder darüber, dass junge Menschen nur noch auf ihre Smartphones starren und nicht den direkten Austausch praktizieren. Ich will Jugendliche verstehen und fördern. Auch perspektivisch gesehen. Das können Mitarbeiter und Kunden der Zukunft sein. Aber vor allem: Das sind Mitgestalter unserer Gesellschaft für das nächste halbe Jahrhundert. Da lohnt sich jeder Einsatz!

Jede Woche werde ich überrascht. Über den Feuereifer, mit denen die Mitglieder von RAVOLUTION dabei sind. Über die Themenauswahl, über die gesprochen und geschrieben wird. Über die Fantasie, das Wissen und die Schreiblust. Klar, manchmal brauche ich starke Nerven: Wenn alle durcheinander quasseln und lachen. Wenn die besprochenen Zeitpläne nicht eingehalten werden. Oder wenn in den geschriebenen Artikeln gefühlte hundert Komma fehlen.

Aber das alles wird aufgewogen: durch meine große Freude im Austausch mit den Jugendlichen. Vier von ihnen haben gerade Abitur mit den Traumnoten 1,0 und 1,1 gemacht. Aber das sind keine Nerds, sondern wunderbar kommunikative und sozial denkende junge Menschen! Warum sie dabei sind? Sie geben in ihren Selbstinterviews einen Einblick. Jess lässt mich mit ihrem Bekenntnis strahlen: „Ute, du bist mein einziges Hobby.“ Und wenn ich gefragt werde, wie ich das schaffe, dass sie jeden Freitag um 17 Uhr zu mir kommen, dann staune ich selber. Bin glücklich und stolz. Ein Auftritt beim Jugendgipfel 2017 zeigte mir aber auch, was wichtig ist, damit das klappt:

Jugendliche ernst nehmen. Ihnen interessante Themen bieten. Dazu gehört gerade Politik mit ihren Geschichten und Hintergründen. Wir haben am Tag seines Todes über Helmut Kohl gesprochen. Über Nixon und die Watergate-Affäre. Auch über Arbeit 4.0 und über die AfD. Nach den beiden Online-Ausgaben zu den Schwerpunktthemen Integration und Zukunft planen wir die nächsten Artikel zu Politik und der Bundestagswahl.

Lesen lohnt sich. Schauen Sie mal rein. Ich sage Ihnen, Sie werden staunen, für was sich junge Menschen interessieren, worüber sie schreiben:

http://www.ravolution.de

Übrigens: Das Foto zeigt einen Teil von unserer Redaktion. Wir haben einen Brief an US-Präsident Donald Trump geschrieben und und ins Weiße Haus geschickt. Für den weltberühmten Twitterer halten wir Schilder mit Kurzbotschaften hoch.

Foto: Jens Lingenau, Agentur exakt