Papier ist nicht mehr geduldig
Geschrieben von Ute Kretschmer-Risché | Blog

„Papier duldet alles“, das alte Sprichwort hat ausgedient. Zwar mag es alles ertragen, was drauf steht, aber nicht mehr alles, was drin steckt. Fast jeder zweite industriell gefällte Baum weltweit wird zu Papier verarbeitet. Von morgens bis abends sind wir von Papier umgeben: von der Zeitung beim Frühstück über das Papiertaschentuch und das Toilettenpapier bis zum Arbeitspapier im Büro und allen Arten von Verpackungen. Wir merken gar nicht mehr, wieviele Bäume auf unsere Kappe gehen! Doch es tut sich was! Immer mehr wird online gelesen und verarbeitet. Was jetzt noch gedruckt werden muss, kommt auf den Prüfstand.

Müssen wir die Mail mit Anhang wirklich ausdrucken? Muss der Flyer tatsächlich produziert werden und wo ersetzt Online-Werbung das Plakat am Straßenrand oder die Anzeige in einer Zeitschrift? Doch wenn wir drucken, dann bitte bewusst, ausgewählt und mit dem Anspruch der Nachhaltigkeit. Immer mehr Unternehmen und Behörden erstellen dafür ein internes System zum Papiersparen.

Hier unsere simplen Tipps:

  1. Schauen Sie sich in der Dokumentenvorschau des Druckes an, ob es sich wirklich lohnt, Papier zum Drucken zu verbrauchen. Können Sie es nicht elektronisch speichern, am besten noch in einem guten Ablagesystem?!
  2. Drängen Sie die Abteilung Einkauf (oder Sie ganz persönlich zuhause) auf bewussten Kauf von Umweltpapier mit dem Umweltsiegel wie etwa FSC. 
  3. Prüfen Sie beim Ausdrucken und Kopieren die Möglichkeit des beidseitigen Bedruckens.
  4. Gilt für alles: Hinterfragen Sie Ihr eigenes Verhalten. Nichts schlimmer als die Aussage bzw. Einstellung: „Das haben wir schon immer so gemacht!“

Manchmal geht es nicht anders (noch)! Wenn etwas zum Verteilen/Verbreiten vervielfältigt und gedruckt werden soll, dann gibt es spezielle Papiere, Farben und Verfahren für umweltbewusste Herstellung. Wir arbeiten mit Druckereien zusammen, die klimaneutralen Druck anbieten und entsprechend zertifiziert sind. Zur Kompensation der Treibhausgasemissionen, die durch den Druck entstehen, können sich unsere Kunden aus einer Liste Projekte aussuchen, die sie mit einem kleinen Beitrag (bereits ab 60 Euro) zusätzlich zum Druckpreis fördern.

Auf dem Druckprodukt werden Umweltsiegel mitgedruckt, um die umweltfreundliche Herstellung des Druckprodukts zu dokumentieren. Das ClimatePartner-Siegel wird für jedes Produkt individuell erstellt und erhält eine URL. Das ist ein wichtiges Signal für umweltbewusste Endkunden. Wenn schon gedruckt, dann bitte durchdacht und ökologisch bewusst. 
In unserem Bild finden Sie eine Zusammenstellung von „Ecolabels“ mit ökologischem Nutzen. Wir beraten Sie gerne, wer und was wie dahinter steckt. Zum Beispiel: Ökoprofit ist ein teilweise gefördertes Kooperationsprojekt zwischen Kommunen und Unternehmen zur Be­triebskostensenkung durch Maßnahmen zur Erhöhung der Öko-Effizienz. Gerade wenn man selbst ein Umweltmanagementsystem wie EMAS oder ISO 14001 implementieren möchte.
Oder das Siegel des Forest Stewardship Council (FSC), das belegt, dass Holzprodukte aus einer umweltgerechten, sozialverträglichen und wirtschaftlich tragfähigen Bewirtschaftung der Wälder stammen, also auch Druckpapiere. Das wird durch akkreditierte Zertifizierer überprüft. Diese Labels drucken wir auf die erstellten Produkte – als Beleg, als Ansporn für andere und als wichtige Kenngröße für nachhaltiges Betriebswirtschaften.
Die Auswahl und somit Möglichkeiten sind groß. Wir beraten Sie gerne. Das beginnt zunächst bei Ihren Bedarfen, Wünschen und Anforderungen. Vieles ist möglich. Eines aber sicher gesetzt: Wir wollen sichtbar mehr für unsere Umwelt tun!

In den nächsten Folgen beschäftigen wir uns u.a. mit den Fragen:

  • verändertes Leseverhalten bei Online-Angeboten sowie 
  • veränderte Ansprachen bei Online-Angeboten.